Über das ZfIB

Die Anliegen des ZfIB

Die Mitglieder und Kooperationspartner*innen des ZfIB kommen aus der Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik innerhalb und außerhalb Berlins. Mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen arbeiten und/oder forschen sie zu Inklusion und Exklusion bezogen auf verschiedene Differenzlinien und deren Konstruktion (z.B. Behinderung/Befähigung, Geschlecht und kultureller Hintergrund). Die Vielfalt ihrer Erfahrungen und Perspektiven ist ein Potenzial für die gemeinsame Arbeit im ZfIB, um gesellschaftliche Entwicklungen zum Abbau sozialer Ungleichheit und für soziale Anerkennung und Gerechtigkeit nachhaltig unterstützen zu können.

Wenn Sie Interesse haben, sich zu beteiligen, melden Sie sich bei uns!

Wir verfolgen im ZfIB drei übergeordnete Anliegen:

  • die Entwicklung und Ausweitung dauerhafter Kooperationen zwischen wissenschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und politischen Akteur*innen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.
  • die Stärkung eines Inklusionsbegriffs im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs, der verschiedene Formen gesellschaftlicher Diskriminierungs-, Ausgrenzungs- und Partizipationsprozesse in den Blick nimmt.
  • die Einrichtung einer langfristigen, interdisziplinären Forschungsstruktur.

Kooperationen zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik stärken

Für Inklusion, im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Auftrags, ist die Beteiligung von Akteur*innen aller gesellschaftlichen Bereiche grundlegend und ein wesentliches Qualitätsmerkmal inklusiver Entwicklungen. Ob lokal, national oder international – es existieren vielfältige, zivilgesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Projekte, Initiativen, Aktivitäten u.a., die bisher relativ unvernetzt nebeneinanderstehen und es bedarf weiterer Strukturen, die kontinuierliche Kooperationen zwischen Akteur*innen verschiedener sozialer Bereiche unterstützen. Weiter bieten die unterschiedlichen Entwicklungen zu Inklusion, die sich lokal und regional, aber auch national und international zeigen, ein großes Potenzial zur Erforschung vielfältiger Fragestellungen.

Vor diesem Hintergrund ist es eine zentrale Zielsetzung des ZfIB, Personen und Einrichtungen aus verschiedenen wissenschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und politischen Bereichen zu vernetzen und dauerhafte Kooperationen zu etablieren und weiterzuentwickeln. Dadurch können zum einen interdisziplinäre Projekte gebündelt und verstärkt im öffentlichen Meinungsbildungsprozess sichtbar gemacht und verbreitet werden und zum anderen Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft gemeinsam Forschungs- und Praxisprojekte entwickeln und durchführen, um vielfältige, inklusive Veränderungsprozesse zu gestalten.

Stärkung eines auf verschiedene Formen von Diskriminierung bezogenen Inklusionsverständnisses

Das ZfIB verfolgt das Anliegen, einen prozessorientierten Inklusionsbegriff im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs zu stärken, der verschiedene Formen gesellschaftlicher Diskriminierungs-, Ausgrenzungs- und Partizipationsprozesse in den Blick nimmt und sich auf unterschiedliche Differenzlinien und deren Konstruktionen bezieht, so z.B. Herkunft, Geschlecht, Behinderung/Befähigung und sexuelle Orientierung. Damit werden zentrale Fragen des gesellschaftlichen Wandels (z.B. durch Individualisierungs-, Alterungs-, Migrations- und Behinderungsprozesse), der Pluralität von Identitäten, Zugehörigkeiten und Lebenslagen aufgegriffen, die die Entwicklung neuer Partizipationsformen zur Herstellung gleicher Lebenschancen erfordern. Dies wurde nicht zuletzt in der Allgemeinen Erklärung der Menschrechte (1948) und diversen darauf bezogenen, nachfolgenden UN-Konventionen hinterlegt. Inklusion formuliert einen menschenrechtlich begründeten Anspruch und systemischen Entwicklungsbedarf. Und aufgrund ihrer internationalen Bedeutung, muss sie im Kontext allgemeiner Globalisierungsprozesse verstanden werden.

Die Stärkung dieses Inklusionsverständnisses bedeutet gleichzeitig, sich der bis heute in Diskursen um Inklusion dominierenden Betrachtungen einer Personengruppe, meist sogenannte Menschen mit Behinderung, und einer personenzentrierten Sichtweise entgegenzustellen, um dadurch fortgeführte Selektions- und Diskriminierungspraktiken zu verhindern. Stattdessen wird es möglich, Initiativen und Ressourcen zum Abbau sozialer Ungleichheit verstärkt zu mobilisieren und zu bündeln und Barrieren für Partizipation zu reduzieren.

Einrichtung einer interdisziplinären Forschungsstruktur

Die Umsetzung von Inklusion in allen sozialen Bereichen stellt die sozialen Systeme langfristig vor große Herausforderungen. Ihre Komplexität und gesellschaftliche Reichweite bedarf einer kontinuierlichen, interdisziplinären und intersektionalen Bearbeitung. Aus diesem Grund ist es ein zentrales Anliegen des ZfIB eine dauerhafte Struktur zu etablieren, die Personen unterschiedlicher Disziplinen, bspw. Bildungswissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaften, Philosophie, Psychologie und Rechtswissenschaften, und unterschiedlicher Diskurse, Geschlechterforschung, Demokratieforschung, Migrations-/Integrationsforschung u.a., zusammenbringt. Nicht zuletzt ist auch die Beteiligung von Betroffenen ein Qualitätsmerkmal inklusiver Entwicklungen, das auch in der Forschung zu berücksichtigen ist. Im Rahmen grundlagentheoretischer und empirischer Forschungsprojekte, in den fünf interdisziplinären Arbeitsbereichen des ZfIB mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, kann der Austausch unterschiedlicher Perspektiven und Zugänge zu Inklusions-/Exklusionsprozessen befördert und synergetisch genutzt werden.