Abstract
Die Theoriebildung im Kontext pädagogischen Handelns steht nicht nur vor der Schwierigkeit, dass der Professionsbegriff als solcher sehr uneinheitlich und randunscharf verwendet wird (auf die Frage, was überhaupt eine Profession sei, hat die ‚klassische‘ Professionssoziologie nie eine verbindliche Antwort geben können); sie steht zusätzlich vor dem Problem, auf dieser unsicheren Theoriebasis sehr heterogene pädagogische Handlungsfelder (z.B.
Schulpädagogik, Sonderpädagogik, Sozialpädagogik) erschließen zu wollen. Diese Unübersichtlichkeit führt zu einer Hilflosigkeit, die nicht selten durch eine geradezu chaotisierende Begriffsbildung (z.B. „Multiprofessionalität“) bearbeitet und überspielt wird. Ziel dieses Werkstattgesprächs ist es einerseits, zu einem besseren Verständnis dieser Theorieprobleme beizutragen und Perspektiven ihrer Lösung zu diskutieren. Andererseits soll die gemeinsame Arbeit ‚am Fall‘ zu einem materialen Verständnis pädagogischer Handlungsprobleme beitragen, um damit die theoretischen Weichenstellungen empirisch zu
justieren.
Referent
Dr. Andreas Wernet ist Professor für Schulpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Schul-, Unterrichts- und Professionsforschung; familiale und schulische Sozialisation; Schülerbiographien und soziale Ungleichheit; Methode und Methodologie der Objektiven Hermeneutik
Ablauf
11.45-12.00 Uhr Anmeldung und Vorstellung
12.00-13.30 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Andreas Wernet, Leibniz Universität Hannover
Pause
14.00-16.00 Uhr Gemeinsame Arbeit an Materialvorlage I
Pause
16.30-18.30 Uhr Gemeinsame Arbeit an Materialvorlage II
Teilnahme und Anmeldung
Das Werkstattgespräch richtet sich an Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich mit rekonstruktiven Forschungsfragen zu pädagogischer Professionalität beschäftigen. Interessierte sind herzlich eingeladen, Material zur gemeinsamen Interpretation einzureichen (Abstract des
Forschungsvorhabens und Transkriptausschnitt). Anmeldungen und bei Bedarf Materialvorschläge sind bis zum 15.06.2022 an die Organisatorin per
Mail zu senden. Bei Rückfragen und für weitere Informationen steht die Organisatorin gerne zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Teilnahmebestätigung kann ausgestellt werden.
Organisatorin und Kontakt
Lena Peukert (peukertl@hu-berlin.de)
für das Graduiertenkolleg „Inklusion – Bildung – Schule“ im interdisziplinären Zentrum für Inklusionsforschung der Humboldt-Universität zu Berlin