Im Zuge einer gegenwärtig breiteren Rezeption kulturwissenschaftlicher und praxistheoretischer Zugänge in der schulbezogenen Bildungsforschung wurde in den letzten Jahren verstärkt auch das Habituskonzept von Bourdieu für die Erforschung und Theoretisierung des beruflichen Handelns von Lehrer*innen aufgegriffen. Mit der Konzeption sind jedoch einige begrifflich-theoretische Baustellen zu bearbeiten. Was genau ist eigentlich mit Lehrer*innenhabitus gemeint? Wie genau entsteht ein solcher Habitus und wie verhält er sich zum Habitus der sozialen Herkunft? Und ist seine Genese absichtsvoll zu gestalten oder nicht? Nicht zuletzt stellt sich auch die Frage, wie der Lehrer*innenhabitus empirisch greifbar wird.
In diesem Werkstattgespräch soll es um diese und ähnliche Fragen gehen. Dabei wird in Auseinandersetzung mit dem Ansatz von Bourdieu ein Konzept des Lehrer*innenhabitus und dessen Unterscheidung von einem professionellen Habitus im Zentrum stehen. Einen zweiten Schwerpunkt bilden dann methodisch-methodologische Überlegungen zur empirischen Erschließung des Lehrer*innenhabitus. Dabei wird es auch die Möglichkeit geben, gemeinsam und exemplarisch die Methode der sequenzanalytischen Habitusrekonstruktion anzuwenden und deren Brauchbarkeit zu überprüfen.
Dozent:
Prof. Dr. Rolf-Torsten Kramer, Professor für Schulpädagogik und Schulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Veranstalter*innen:
Das Werkstattgespräch wird organisiert von Katji S. Zauner für das Graduiertenkolleg „Inklusion - Bildung - Schule" im Zentrum für Inklusionsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Anmeldung:
Anmeldungen zum Werkstattgespräch bitte mit einem kurzen Motivationsschreiben
(Ihr Bezug zum Thema der Werkstatt, Ihre Interessen, max. eine A4 Seite sowie Materialvorschläge) bis zum 06. September 2019 an k.s.zauner@mailbox.org.