Aktuelles

Folge #14 unserer Podcastreihe "Inklusionsfragen" erschienen

#14 Zwischen Feststellung und Förderung: Warum sich die sonderpädagogische Diagnostik als unscharf erweist
Dr. Ellen Brodesser im Gespräch mit Hubertus Redlich

Die sonderpädagogische Feststellungsdiagnostik ist seit Beginn der inklusiven Bemühungen in Deutschland noch stärker in der Kritik. Die Diagnosen gelten als unscharf, diskriminierend und als ungerechtfertigt ressourcengenerierend, auf der Grundlage individueller Schwächen. Akteur:innen im System wissen häufig um die Kritikpunkte der Diagnostik. Allerdings fehlte bisher ein umfassender Überblick zu verschiedenen Perspektiven. Im Forschungsprojekt FePrax werden die Lehrkräfte und Diagnostiker:innen, Gutachten und auch Eltern in die Analysen einbezogen. Sie hören in dem Interview, welche Ergebnisse gewonnen wurden und welche Ideen für die bildungspolitische Verwaltung entwickelt wurden. Ellen Brodesser ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt Universität zu Berlin und Geschäftsführerin des Zentrums für Inklusionsforschung. Sie ist im Gespräch mit Hubertus Redlich, Dozent, ebenfalls von der Humboldt Universität. Besonderer Dank gilt Nele Uhlemann für ihre Unterstützung bei der Erstellung der Folge.

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Kommende Veranstaltungen

, Hörsaal 3038/035, Unter den Linden 6 oder per Zoom

Öffentliche Ringvorlesung an der Humboldt-Universität zu Berlin Sommersemester 2025

Vildan Aytekin (Universität Bielefeld): Rassismuserfahrungen von Lehrenden of Color an Hochschulen – eine machtkritische Analyse

Anders als im angloamerikanischen Raum, in dem trotz seiner hegemonialen, weiß-männlich-christlichen Prägung die Anzahl der Mitarbeiter:innen of Color auf allen universitären Ebenen stetig angestiegen ist, sind Lehrende of Color an deutschen Hochschulen noch eher ein neues Phänomen. Dies führt insbesondere dann, wenn es um Lehrinhalte geht, die sich selbst wiederum mit gesellschaftlichen Macht- und Differenzverhältnissen beschäftigen, zu besonderen Herausforderungen.

In ihren Forschungsarbeiten befasst sich Vildan Aytekin aus einer machtkritischen Perspektive mit Rassismuserfahrungen von Lehrenden of Color an deutschen, österreichischen und britischen Universitäten. Hierfür habt Frau Aytekin mit Kolleg:innen (Alisha Heinemann, Sarah Ahmed, Malika Mansouri und Mei Hu) Interviewstudien mit Wissenschaftler*innen of Color durchgeführt, die sich selbst in mehrheitlich weißen universitären Räumen mit gesellschaftlichen Macht- und Differenzverhältnissen in ihren Forschungsarbeiten und Lehrveranstaltungen beschäftigen. Sie fokussiert in ihrer Analyse, die damit verbundenen Erfahrungen sowie die daraus folgenden Konsequenzen und Widerstandsstrategien: Wie schaffen Lehrende of Color innerhalb hegemonialer Institutionen sprech- und handlungsfähig sowie physisch und psychisch widerstandsfähig zu bleiben und welche Schlüsse lassen sich daraus für die Universitäten als Räume der Wissensproduktion ziehen? Der Beitrag bietet wichtige Einblicke und trägt zur Diskussion über Rassismus an Universitäten bei.

Vildan Aytekin (sie/ihr) arbeitete von 2017 bis 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft in der AG 5: Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik. Im Jahr 2022 lehrte sie im Rahmen eines ERASMUS+ Gastdozentur-Aufenthalts an der UCSYD in Dänemark zu den Themen Gender und Intersektionalität in der Lehramtsausbildung. Darüber hinaus engagierte sie sich als zentrale Gleichstellungsbeauftragte aktiv für die Gleichbehandlung und Förderung von Frauen an der Hochschule. An der Universität Bielefeld promoviert sie zu dem Thema Inklusion aus einer wissenschaftstheoretischen Perspektive. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören neben Inklusion, Rassismus und soziale Ungleichheit im Bildungssystem auch Macht und Differenzverhältnisse in der Migrationsgesellschaft.

Diskussion mit:
Gülay Teke (Diversität & Anti-Diskriminierung im Lehramtsstudium)
Aylin Jordan (AG Diskriminierungskritische Lehre im Sachunterricht)
Moderation: Tanja Hartmann

Eine partizipativ entwickelte Lehrveranstaltung von Studierenden des Instituts für Rehabilitationswissenschaften und Katharina Obens (Abteilung Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen).

Bitte beachten Sie die Möglichkeit einer Kinderbetreuung an den Terminen der Ringvorlesung in der Zeit von 16-18 Uhr- Um Voranmeldung wird gebeten: katharina.obens@hu-berlin.de

Zoom-Link: https://hu-berlin.zoom-x.de/j/67933668932?pwd=Ivv5Nk0icJNhingUk5wNUPHBLqnbuK.1

Die Veranstaltung wird gefördert durch: Sondertatbestände - Förderung von Inklusion und Heterogenität

Alle weiteren Informationen zur Ringvorlesung im Flyer und hier.

Über das ZFIB

Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik im Dialog für Inklusion – gemeinsam soziale Ungleichheit reduzieren und Partizipation unterstützen.

Das interdisziplinäre Zentrum für Inklusionsforschung Berlin (ZfIB) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Personen und Einrichtungen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik lokal bis international miteinander zu vernetzen. Es sollen langfristige Kooperationen entstehen, um gemeinsam inklusive Entwicklungen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen nachhaltig zu unterstützen.
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Im Moment befindet sich das ZfIB in einem Umbruchsprozess. Eine Koordinierungsgruppe von Mitgliedern verschiedener (Fach-) Hochschulen und der Zivilgesellschaft arbeitet an der zukünftigen Entwicklung des Zentrums.

Informationen über das Zentrum für Inklusionsforschung Berlin in Gebärdensprache

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